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Chronik


Daten und Ereignisse

1828

wird die Wirtschaft (mit Landwirtschaft) zur Traube eröffnet. Erster Wirt in der Großherzoglich Badischen Enklave Waggershausen ist der 1783 geborene Andreas Gessler. Er erhält vom Großherzoglich badischem Bezirksdirektorium des Seekreises eine Konzession mit dem ausdrücklichen Verbot ausländische Weine (womit auch die aus Württemberg gemeint waren!) auszuschenken, warme Kost anzubieten und Fremde zu beherbergen.

 

1830

Der Wirt der Wirtschaft „Zum Kreuze“ (heute der Hof von Familie Frik)im württembergischem Waggershausen fühlt sich durch die Errichtung einer „Schankwirtschaft Zur Traube“ durch einen „bad’schen“ Einwohner dadurch benachteiligt, daß dieser die Weine aus Baden zollfrei einführen darf und auch die Wirtschaftsabgaben in Baden viel geringer als in Württemberg sind. Deshalb kann der badische Wirt seine Weine billiger ausschenken. Der württembergische Wirt macht eine Eingabe an den König von Württemberg mit dem Ersuchen diesen Nachteil auszugleichen. Waggershausen hat damals 126 Einwohner, die Pfarrei Jettenhausen 350 Einwohner.

 

1843

Durch den Staatsvertrag vom 28. Juni 1843 zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden kommt die badische Enklave Waggershausen im Tausch gegen das württembergische Schloßgut Hersberg an das Königreich Württemberg.

 

1846

Am 7. März 1846 wird der Weiler Waggershausen in die Gemeinde Berg eingegliedert.

 

1848

Im Juni 1848 erwirbt der 1816 geborene Waggershauser Bürger Josef Litz den Besitz des Wirts und Bauern der Traube von Andreas Speth, der dem ersten Wirt Andreas Gessler gefolgt ist.

 

1849

Am 25. Januar 1849 erhalten Josef und Maria Litz die königliche Erlaubnis zur Heirat.

Damit wird eine Familientradition begründet, die sich bis zum heutigen Tage fortsetzt.

1850

Josef Litz beantragt am 10. März 1850 beim Königlichen Oberamt in Tettnang die Erteilung der „Gassenwirtschaftsgerechtigkeit“.

 

1864

Der Gemeinderat von Schnetzenhausen verhandelt im Januar über das Bittgesuch von Josef Litz und erteilt die Konzession für den Betrieb einer Speisewirtschaft.

 

1891

Nach dem Tode von Josef Litz führt seine Witwe mit ihren 6 volljährigen Kindern die Schankwirtschaft weiter.

 

1904

Der 1861 geborene Sohn Matthäus übernimmt die Wirtschaftsführung, nachdem seine Mutter gestorben ist. Er erhält mit der Genehmigungsurkunde des Königlichen Oberamts Tettnang die Erlaubnis zum Ausschank von Wein, Obstmost, Bier und Branntwein.

 

1909

Matthäus Litz erweitert den Wirtschaftsbetrieb durch das Anfügen eines Saales. In seinem Antrag an das Oberamt Tettnang führt der Wirt aus, daß die Wirtschaft zu klein geworden ist und weist auf den gestiegenen Fremdenverkehr durch nahe gelegene Zeppelin-Werft hin.

 

1928

Matthäus Litz stirbt. Neue Wirtin wird nun die 1891 geborene Klara Litz, welche die Wirtschaft von ihrer Mutter und deren Geschwister durch Kauf erworben hat. Im selben Jahr heiratet sie August Hillebrand von Bernau.

 

1929

Die Wirtschaftserlaubnis wird am 15. Mai 1929 durch das Württembergische Oberamt Tettnang den neuen Wirtsleiten August und Klara Hillebrand erteilt.

 

1937

Die Gemeinde Schnetzenhausen, mit dem Ortsteil Waggershausen, wird nach Friedrichshafen eingemeindet. Bei der Eingemeindungsfeier im Rathaus in Friedrichshafen erinnert der Bürgermeister von Schnetzenhausen noch an die Zeit als die Traube nach Baden gehörte.

 

1939

Die Wirtschaftserlaubnis wird durch das Landratsamt des Kreises Friedrichshafen ausgeweitet und umfaßt nun den Ausschank von geistigen und nichtgeistigen Getränken aller Art. Zur gleichen Zeit werden 10 Gästezimmer mit fließendem Wasser und Zentralheizung geschaffen. Dieser Modernisierungsschritt in einem Lokal am Rande der Stadt wird in der damaligen Zeit als beachtliches Ereignis gesehen.

 

1944

Beim Luftangriff am 24. April 1944 fällt eine Phosphorbombe auf das Anwesen der Traube. Dabei werden Stall und Stadel eingeäschert. Beim nächsten Luftangriff, schon wenige Tage später, am 28. April 1944 wird das ganze Anwesen sehr schwer beschädigt.

 

1949

August Hillebrand macht sich nach Kriegsende mit seiner Familie unter großen Anstrengungen an den Wiederaufbau, der durch herrschende Materialknappheit und den Geldwertschwund sehr erschwert ist. Dennoch kann er schon am 29. Mai 1949 der Stadt Friedrichshafen mitteilen, daß der Wirtschaftsbetrieb wieder aufgenommen ist.

 

1958

Nach dem Tod von August Hillebrand führt seine Witwe Klara mit den beiden Kindern August und Frieda den Betrieb weiter.

 

1961

Sohn August stirbt nach schwerer Krankheit und Tochter Frieda heiratet Reinhold Brechtold. Aus ihrer Ehe gehen 3 Töchter hervor.

 

1962

Die alte Traube wird abgebrochen und neu erbaut. Dabei wird auch eine Kegelbahn eingerichtet.

 

1963

Nach dem Tod von Klara Hillebrand übernehmen Frieda und Reinhold Brechtold als neue Wirtsleute die Betriebsführung und setzen sich Ausbau und Erweiterung als Ziel.

Reinhold Brechtold wird zu einer wichtigen Stütze seiner Frau. Sein handwerkliches Geschick und Können hinterläßt bei allen Baumaßnahmen und Einrichtungsfragen in den kommenden Jahrzehnten seine Spuren, er wird dabei zum eigenen Hausarchitekten.

 

1977

Das Ziel ist erreicht: Das Haus ist zum „Hotel Traube“ geworden.


1985/86

Das "Rundell" ehemaliges Nebenzimmer (Westflügel), wird komplett abgerissen und neu aufgebaut. Das Restaurant wird mit Nischen gemütlich eingerichtet und im 1. und 2. Stockwerk entstehen insgesamt 9 neue Gästezimmer.



1990

Nach einem Anbau (Ostflügel) hat das Haus 85 Betten mit Dusche, WC, Telefon und Kabel-TV.

 

1998

Tochter Birgit bleibt der Familientradition treu, macht eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und kommt, nachdem sie in namhaften Hotels Erfahrungen gesammelt hat, in den elterlichen Betrieb zurück. Hier übernimmt sie 1998 gemeinsam mit ihren Eltern Leitungsaufgaben.

 

2000

Es wird keinen Stillstand geben: Pläne für die Erweiterung des Hotels mit einer neuen Sauna liegen bereits vor. Auch für das neue Jahrtausend gilt für unser Haus „Qualität und Kontinuität“.

2001/2

Der in 1972/73 erbaute Nordflügel wird bis zum 1. Stock abgerissen und auf  2 Stockwerke und 1 Dachgeschoss erweitert. Es entstanden 13 moderne und komfortable Einzel- und Doppelzimmer.
Die neue Saunalandschaft wird eröffnet und die Gartenterrasse ausgebaut.

2011

Die 9 Gästezimmer über unserem Restaurant wurden renoviert. Die Bäder wurden saniert und die Zimmer geschmackvoll und zeitgemäß eingerichtet.

Reinhold und Frieda Brechtold ziehen sich nach über 50 Jahren "Traube" in ihren wohlverdienten Ruhestand zurück und Tochter Birgit führt den Betrieb weiter.

2012

Unsere Gaststube haben wir modernisiert. Mit einer neuen Theke, neue Möbel und Fliesen haben wir eine moderne und gemütliche Atmosphäre für unsere Gäste geschaffen.

Schauen Sie vorbei!


 

 

 

 

 

Wir danken Herrn Karl-Hermann Weidemann, Friedrichshafen und dem „Geschichtspfad“ der VHS Friedrichshafen für die Erforschung und Dokumentation der Geschichte unseres Hauses. Und Herrn Otto Saur für die Zusammenfassung und Unterstützung zur Erstellung dieser Broschüre.